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 Game On > Unterricht > V. Gaming und Glücksmomente > 3.) Gaming und Glück in Zeiten der Klimakrise (45-90 Min. bzw. 1-2 x 45 Min.)

Unterrichtsangebot für leistungsstarke Schülerinnen und Schüler

In dieser Unterrichtseinheit geht es um die Frage, wie digitale Spiele in Krisenzeiten zur Resilienz beitragen und das persönliche Wohlbefinden fördern können. In den vergangenen Jahren haben die Potenziale digitaler Spiele zur Förderung der Resilienz eine wachsende Aufmerksamkeit in wissenschaftlichen und bildungspolitischen Diskursen erfahren. Spiele bieten direktes Feedback, können das Verständnis von Ursache-Wirkungs-Zusammenhängen fördern und als Rückzugsorte dienen, die emotionale Stabilität und soziale Interaktionen ermöglichen. An diese Möglichkeiten knüpft sich die Hoffnung, dass digitale Spiele vor allem in Krisenzeiten wie der Klimakrise, nützlich sein können, um psychische Belastungen zu bewältigen und zukünftige Herausforderungen besser zu meistern. Diese Diskussion wird hier aufgegriffen und zum Gegenstand eines philosophischen Gesprächs mit den Schülerinnen und Schülern über Gaming und Glück in Zeiten der Klimakrise gemacht.

Das philosophische Gespräch hat zum Ziel, dass sich die Schülerinnen und Schüler mit den formulierten Thesen zu den Möglichkeiten digitaler Spiele aus der Perspektive ihrer eigenen Erfahrungen kritisch auseinandersetzen und zu einem reflektierten Urteil darüber gelangen.

Philosophische Gespräche mit Jugendlichen sind ein besonders geeignetes Format, wenn es um die Förderung von Reflexionsfähigkeit geht. Dabei geht es nicht nur um den Erwerb von Wissen, sondern um den Prozess des Nachdenkens über verschiedene Antwort-, Interpretations- und Deutungsmöglichkeiten. Ausgangspunkt des Gesprächs sind die lebensweltlichen Erfahrungen der Jugendlichen, das Miteinander-Denken und die Vorläufigkeit möglicher Antworten, weil der Prozess des Selbstdenkens im Vordergrund steht. Die Lehrkraft stellt Fragen, reformuliert die Fragen der Schülerinnen und Schüler mit eigenen Worten und trägt Gedanken bei, die keine abschließenden Antworten geben. Dies unterstützt die Schülerinnen und Schüler, eine differenzierte und eigenständige Haltung zum Thema zu entwickeln.

Zur eigenen Vorbereitung steht der Lehrkraft die Information: „Mit Games zur Resilienz“ zur Verfügung. Für die Schülerinnen und Schüler sind zentrale Thesen des Textes in zugespitzter Form in der Vorlage „Games, Klimakrise und Glück“ zusammengefasst. In der Vorlage sind auch kurze Videos zu den in der Vorlage erwähnten Spielen mit Links aufgeführt. Die Videos ermöglichen einen kurzen Einblick in die Spiele, falls diese nicht bekannt sind.

Die Schülerinnen und Schüler lesen die Vorlage und machen sich Notizen zu den zentralen Aussagen des Textes. Anschließend besteht die Möglichkeit, Verständnisfragen mit der Lehrkraft zu klären.

Auf dieser Basis kann nun das philosophische Gespräch beginnen. Es wird zunächst mit der grundlegenden Frage nach dem persönlichen Verständnis der Schülerinnen und Schüler von „Glück“ eingeleitet. Auf die hierbei geäußerten Vorstellungen kann im laufenden Gespräch immer wieder Bezug genommen werden. Anschließend können folgende Fragen das gemeinsame Nachdenken anregen:

  • Teilt ihr die Einschätzung, dass digitale Spiele das Umweltbewusstsein der Spielenden fördern können? Habt ihr das schon einmal selbst erfahren? Oder wird der Einfluss der Spiele auf die Spielenden überschätzt?
  • Games sollen bei Angst und Stress wegen der Klimakrise helfen: Könnt ihr das nachvollziehen? Habt ihr selbst schon ähnliche Erfahrungen gemacht? Haben euch die Erfolgserlebnisse beim Spielen geholfen, besser mit schlechten Gefühlen umzugehen? Wie und warum? Oder warum nicht?
  • Glaubt ihr, dass digitale Spiele in Zukunft noch besser Umweltbewusstsein und Wohlbefinden fördern können? Welche Entwicklungen seht ihr kommen?

Schließlich kann resümierend zu folgenden Fragen übergeleitet werden:

  • Machen Games glücklich? Auch in Zeiten der Krise?
  • Können sie wichtige Fähigkeiten für die Herausforderungen der Zukunft vermitteln? Welche?
  • Was brauchen wir noch, um glücklich zu sein?